Am 4. Spieltag war man zu Gast bei der starken Mannschaft des SK Ludwigshafen. Schon die Papierform ließ auf einen spannenden Kampf hoffen, denn beide Teams waren mit einem DWZ Durchschnitt von ca. 1900 Punkten angetreten. Bei Lambsheim rückte Felix Wacker für Werner Eff in die Mannschaft, welcher krankheitsbedingt absagen musste.
Was die Aufstellung angeht ging man volles Risiko und man hoffte, dass sowohl Kirstin Achatz gegen Hans Kelchner, als auch Felix Wacker gegen Hermann Krieger etwas zählbares herausholen würden. Beide waren was die DWZ angeht klar unterlegen. Ein umgedrehtes Bild zeigte sich hingegen an den Brettern 2 und 4, wo man bezüglich der Spielstärke klare Vorteile hatte. An den anderen Brettern zeigte sich ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis.
Nach der Begrüßung der Mannschaften durch den Ludwigshafener Mannschaftsführer Jan Cerny ging es dann los. Es entwickelten sich muntere Partien, wobei lange Zeit nichts entscheidendes passierte. Bei mir am Nachbarbrett konnte ich allerdings eine von Felix stark gespielte Eröffnungsphase der Partie bewundern, wohingegen ich mit meiner Stellung nicht so ganz zufrieden war.
Bei Kirstin sah es auch ziemlich gut aus, so dass man guter Dinge war etwas zählbares von diesem Mannschaftskampf mitnehmen zu können. Wie eng es zuging zeigt die Tatsache, dass an vielen Brettern beidseitige Remisangebote ausgeschlagen wurden, da der Ausgang des Kampfes völlig offen war.
Es waren fast 4 Stunden gespielt, als es das erste Ergebnis des Tages gab. Kirstin Achatz hatte am Spitzenbrett gegen Hans Kelchner gewonnen und brachte die Lambsheimer mit 1:0 in Führung. Kurz darauf einigten sich die Jugendspieler Thomas Mühlpfordt und Richard Muckle auf ein Remis, nachdem sie feststellen mussten, dass in diesem Endspiel nach ca. 80 Zügen wirklich nichts mehr ging. Auch Olaf Nazarenus nahm nun das Remisangebot von Karl Heinz Böhler an, nachdem er zunächst die Entwicklung an den anderen Brettern abgewartet hatte.
Michael Achatz der in der Zwischenzeit seine Stellung ausgleichen konnte und in einem Endspiel mit jeweils Springer, Läufer und 6 Bauern angekommen war, nahm ebenfalls das Remisangebit seines Kontrahenten Jan Cerny an. Kurz darauf einigte sich auch Dr. Werner Mühlpfordt mit Wolfgang Vohmann auf die Punkteteilung, so dass es mittlerweile 3:2 stand.
Felix Wacker, welcher ein Remisangebot seines Gegner Hermann Krieger abgelehnt hatte, erreichte mittlerweile eine gewonnen Stellung, welche für seinen Gegner nicht mehr zu verteidigen war. Damit erhöhte er auf 4:2 und zumindest 1 Punkt war sicher.
Ralph Ritter wollte unterdessen in einer ausgeglichenen Stellung etwas zu viel und lief in einen Konter seines Gegners, welcher ihn mit Springer und Dame nicht mehr entkommen ließ, so dass es nur noch 4:3 stand.
Die letzte laufende Partie zwischen Alexander Beck und Yannick Kemper war an Dramatik kaum mehr zu überbieten. Alexander hatte eine komplett verlorene Stellung, wobei er die Dame gegen eine Leichtfigur geben musste und er hatte noch 4!! Sekunden für 4!! Züge. Eigentlich gingen wir sehr stark davon aus, dass diese Partie gelaufen ist. Alexander spielte die 4 Züge angesichts der verzweifelten Lage locker runter und auf einmal konnte er eine weitere Leichtfigur gewinnen, so dass der materielle Vorteil nicht mehr ganz so stark war. Plötzlich gab es einige taktische Gemeinheiten und auf einmal war die gegnerische Dame zurückerobert und die Stellung sogar deutlich besser, um nicht zu sagen gewonnen für Alexander. Angesichts des Spielstandes und des Spielverlaufs bot Alexander das Remis an, um den nicht mehr für möglich gehaltenen Mannschaftssieg festzuhalten. Sein Gegner nahm dieses Angebot an und so stand der vierte 4,5:3,5 Erfolg fest. Mit 8:0 Mannschaftspunkten hat man nun die alleinige Tabellenspitze erobert und die Herbstmeisterschaft gesichert. Angesichts der knappen Ergebnisse kann man festhalten ein gutes Pferd springt eben nur so hoch wie es muss 😉 Hoffentlich geht es im kommenden Jahr so weiter.
Tabelle
Rang | Mannschaft | Spiele | MP+ | MP- | Brettpt |
---|---|---|---|---|---|
1 | SC 1997 Lambsheim | 4 | 8 | 0 | 18 |
2 | SC Pirmasens 1912 II | 4 | 6 | 2 | 18 |
3 | TSG Mutterstadt | 4 | 6 | 2 | 16½ |
4 | SC Ramstein-Miesenbach | 4 | 4 | 4 | 19 |
5 | SK Landau III | 4 | 4 | 4 | 18 |
SK 1912 Ludwigshafen II | 4 | 4 | 4 | 18 | |
7 | TSV Hütschenhausen | 4 | 4 | 4 | 16½ |
8 | SC 1926 Haßloch | 4 | 4 | 4 | 15 |
9 | SK Dahn | 4 | 0 | 8 | 11½ |
10 | Schachhaus Ludwigshafen | 4 | 0 | 8 | 9½ |
4 | 6 | SK 1912 Ludwigshafen II | 1893 | 9 | SC 1997 Lambsheim | 1899 | 3½ | 4½ | 3.92 | |
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1 | 2 | Kelchner,Hans | 2042 | 2 | Achatz,Kirstin | 1883 | 0 | 1 | 0.71 | |
2 | 3 | Vohmann,Wolfgang | 1892 | 1 | Mühlpfordt,Werner,Dr. | 2005 | ½ | ½ | 0.34 | |
3 | 4 | Wetzel,Gerhard | 1911 | 3 | Ritter,Ralph | 1930 | 1 | 0 | 0.47 | |
4 | 5 | Böhler,Karl Heinz | 1898 | 4 | Nazarenus,Olaf | 2038 | ½ | ½ | 0.31 | |
5 | 6 | Muckle,Richard | 1826 | 5 | Mühlpfordt,Thomas | 1771 | ½ | ½ | 0.58 | |
6 | 7 | Kemper,Yannick | 1777 | 6 | Beck,Alexander | 1897 | ½ | ½ | 0.34 | |
7 | 8 | Krieger,Hermann | 2028 | 9 | Wacker,Felix | 1874 | 0 | 1 | 0.71 | |
8 | 9 | Cerny,Jan | 1770 | 8 | Achatz,Michael | 1795 | ½ | ½ | 0.46 |
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