Vom 12.07 – 20.07 fanden die Schweizer Einzelmeisterschaften auf der Lenzerheide statt. Gespielt wurde in mehreren Turnieren, wo insgesamt ca. 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Start waren.
Weitere Infos auf der Homepage der SG Riehen.
Offizielle Seite des Schweizer Schachbunds
Die für die SG Riehen spielenden Kirstin und Michael Achatz waren hierbei im Hauptturnier 1 am Start, wo zugleich die Schweizer Damenmeisterschaften ausgetragen wurden. In diesem Turnier wurden 9 Runden gespielt.
Runde 1 (12.07.2018)
Zum Auftakt spielte Kirstin an Brett 18 gegen den an 18 gesetzten Vincent Kriste (EloI 2181/EloN 2196). In einer ausgeglichenen Englischen Partie konnte Kirstin im Endspiel ein Remis erspielen. Somit schaffte Kirstin direkt einen guten Start ins Turnier
Michael musste an Brett 16 gegen den Schweizer Jugendspieler Elias Giesinger (EloI 2128/EloN 2210) antreten. In einer lange ausgeglichenen Partie verpasste Michael im Endspiel einen entscheidenden Zug, welcher die Partie ins Remis geführt hätte. So stand am Ende eine Auftaktniederlage.
Runde 2 (13.07.2018)
Kirstin musste gegen die spätere Schweizer Einzelmeisterin WIM Dr. Gundula Heinatz (EloI2148 /EloN 2158) antreten. In einer stark geführten Angriffspartie setzte Kirstin die Gegnerin gewaltig unter Druck, so dass diese, um die Partie zu halten, zur Entlastung eine Qualität opfern musste. In einer komplizierten Stellung einigte man sich auf die Punkteteilung.
Michael hatte es wieder mit einem Jugendspieler zu tun. Diesmal durfte er mit Schwarz gegen Igor Schlegel (EloI 1905/EloN 1983) antreten. In einer scharf gespielten Russisch Partie schenkten sich beide Seiten nichts, doch nach wilden Manövern fand man sich in einem ausgeglichenen Endspiel wieder, so dass man sich auf ein Remis einigte.
Runde 3 (14.07.2018)
Gegen Gendre Stephane (EloI 2041/ EloN 2118) unterlief Kirstin eine Ungenauigkeit in der Eröffnung, welche zu einer unangenehmen Stellung führte. In der Folge musste sie sich schließlich geschlagen geben.
Gegen Andri Arquint (EloI 1945/ EloN 2001) hatte Michael mit den Weißen Steinen wieder schwer zu kämpfen. Sein Gegner spielte auf Angriff und erhöhte step by step den Druck. Leider verpasste auch hier Michael die Möglichkeit in ein augeglichenes Endspiel abzuwickeln und hatte stattdessen einen äußerst passiven Läufer. Ein versuchter Gegenangriff schlug ebanfalls fehl und Michaels Stellung brach auseinander.
Runde 4 (15.07.2018)
In dieser Partie konnte Kirstin gegen Bruno Zanetti (EloI 1964/EloN 1975) in ein gutes Endspiel abwickeln, welches sie am Ende zum Sieg umwandeln konnte. Wie so oft hatte Kirstin im Endspiel alles im Griff.
Michael hatte es unterdessen mit Daniel Roth (EloI 1872/ EloN 1878) zu tun. In einer Russichen Partie kamen beide Seiten gut aus der Eröffnung, allerdings verpassten beide je einen guten Angriffszug. Nachdem Michael mit dem Angriff am Damenflügel begonnen hatte verpasste er einen wichtigen Zwischenzug um g4 zu verhinden und kam gewaltig unter Druck. Am Ende war die Partie nicht mehr zu halten. Leider eine völlig unnötige Niederlage in dieser wichtigen Schlüsselpartie.
Runde 5 (16.07.2018)
Gegen den Vereinskameraden Robert Luginbuehl (EloI 2039/ EloN 2072) einigte sich Kirstin nach wenigen Zügen auf die Punkteteilung. Bei so einer langen Turnierdistanz ist es nicht verkehrt die Kräfte einzuteilen.
Bei Michael nahm unterdessen das Desaster seinen Lauf. Gegen den Jugendspieler Nicola Ramseyer (EloI 2025/ EloN1944) schaffte es Michael nicht in einer Königsindischen Partie einen Angriff am Damenflügel zu initiieren und kam stattdessen am Königsflügel unter Druck. In der Zeitnot verpasste er dann eine schwer zu sehende Chance die Partie doch noch ausgleichen zu können und verlor die Partie. Mit nun 0,5/5 stand er quasi mit dem Rücken zur Wand.
Runde 6 (17.07.2018)
Kirstin spielte gegen Zaza Ludovic (EloI 2028/ EloN2100) eine ausgeglichene Partie, wo man sich in der Folge auf ein Remis einigte. Mit nun 3/6 Punkten war Kirstin weiterhin gut im Rennen.
Michael musste nun am letzten Brett gegen die Schweizer Jugendspielerin Gohar Tamrazyan (EloI 1868/ EloN 1882) antreten. Für beide Spieler lief das Turnier bis jetzt deutlich unter den Erwartungen und die Verunsicherung war beiden anzumerken. Nach 10 Zügen hatten beide bereits über die Hälfte der Bedenkzeit verbraucht. In der Folge verpasste jeder seine Möglichkeiten Vorteil zu erzielen und in der Zeitnot war es schließlich Michael der in ein gewonnenes Endspiel abwickeln konnte. Leider unterlief auch hier wieder ein Fehler, so dass es am Ende nur Remis war. Als Fazit kann man aber festhalten zumindest nicht verloren.
Runde 7 (18.07.2018)
An Brett 21 durfte Kirstin gegen den an 36 gesetzten Simon Kuenzli (EloI 2006/ EloN 2068) antreten. Kirstin spielte hier voll auf Königsangriff und setzte Weiß gewaltig unter Druck. Ihrem Gegner war es nicht möglich diesem Druck stand zu halten, stattdessen stellte er glatt einen Läufer ein und gab die Partie auf.
Michael war spielfrei und nutzte die Zeit, um sich mental auf die letzten beiden Runden einzustellen.
Runde 8 (19.07.2018)
Voller Selbstvertrauen ging Kirstin gegen Michael Bühler (EloI 2106/ EloN 2107) ans Brett. Mit nun 4/7 hatte sie ihr angestrebtes Ziel bereits erreicht. Wieder setzte Kirstin auf Königsangriff und opferte Material. Schließlich befand man sich wieder in einem Endspiel, wo Kirstin die Oberhand behielt und konnte den ganzen Punkt einfahren. Mit nun 5/8 auf dem Konto dufte sie sich auf ein vorderes Brett in der Schlussrunde freuen.
Michael durfte mit Weiß (aktuell 0/3) gegen Andreas P. Klauser (EloI 1804/ EloN 1891) antreten. In einer Holländischen Partie griff sein Gegner am Königsflügel an und verpasste mehrere gute Optionen mit einem f-Bauern Vorstoß die Parie vermutlich zu entscheiden. Unterdessen suchte Michael nach Wegen ins Spiel zurück zu kommen. Schließlich konnte ein taktischer Springerzug die Partie wieder ins Gleichgewicht bringen. Das in der Folge entstandene Endspiel schätzte man als ausgeglichen ein, so dass man sich auf ein Remis einigte. Mit nun 2,5/8 (1,5/7) ging es mit der Schadensbegrenzung weiter.
Runde 9 (20.07.2018)
Es war fast geschafft und zum Abschluss dieser wunderschönen Schweizer Einzelmeisterschaften durfte Kirstin an Brett 8 gegen den an 7 gesetzten FM Bernhard Stiller (EloI 2295) antreten. Dieser setzte Kirstin von Beginn an unter Druck, so dass Kirstin in der Verteidigung Ungenauigkeiten unterliefen. Am Ende musste sie sich trotz zähem Widerstand geschlagen geben. Mit 5/9 war es für Kirstin ein super Turnier und bei einem Gegnerschnitt von 2121 Punkten dürfte sie eine sehr gute Leistung knapp unter 2200 Punkten erspielt haben. Im Endergebnis sicherte sie sich Platz 28 und war damit zugleich drittbeste Dame des Turniers.
Zum Abschluss des Turniers hatte Michael mit Fabian Pellicoro (EloI 1758/ EloN 1835) seinen fünften Jugendspieler am Brett und dieser wollte ebenfalls seinen ersten Sieg des Turniers einfahren. Michael wählte erneut die Russiche Verteidigung und beide Spieler rochierten in entgegengesetzte Richtungen und begannen mit dem Königsangriff. Hier kam Michaels Gegner zunächste besser in die Partie und Michael hatte Mühe den Angriff abzuwehren. Wieder wurde die Zeit knapp, doch auf einmal kam es zu einem Generalabtausch aller Schwerfiguren und man befand sich in einem Endspiel mit jeweils 5 Bauern und schwarzfeldrigem Läufer. Hier übersah Weiß die schwarzen Optionen und verpasste den einzig möglichen Zug, um die Partie ausgeglichen zu halten. Michael erkannte diesmal die Chancen und spielte die Partie konsequent zu Ende, so dass es doch noch einen vollen Punkt gab. Mit 3,5/9 und Platz 60 (Setzlistenplatz 63) ist zumindest die Mission Schadensbegrenzung geglückt, auch wenn er mit dem Verlauf des Turniers und der eigenen Leistung nicht zufrieden sein kann.
5 Pings